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Sonnenschein ist gratis, Solarenergie leider nicht

13.02.2023 Albert Leiser

Eines vorweg: Falls Sie einen Beitrag zur Energiesicherheit leisten wollen, ist eine Solaranlage zwar die sichtbarste aber nicht in jedem Fall die effizienteste Variante. Oft gibt es bessere Lösungen. In erster Linie, lässt sich schon allein durch eine Modernisierung der Aussenhaut des Gebäudes (Dach, Mauern, Fenster) der Energieverbrauch massiv reduzieren.

Gehen wir aber davon aus, dass Sie die Energiebilanz Ihres Hauses bereits optimiert haben. Nun fragen Sie sich, ob es sich wohl lohnen würde, das Dach Ihres Hauses für eine Solaranlage zu nutzen. Beispielsweise, um Ihr Elektrofahrzeug guten Gewissens benützen zu können. Sie haben sogar schon unter www.swissolar.ch auf der Eignungskarte Sonnendach nachgeschaut und gesehen, dass Ihres sich optimal dafür eignen würde? Super! Damit wären die Voraussetzungen für einen wirkungsvollen Beitrag zur Energiesicherheit ja erfüllt. Richtig! Leider heisst das aber nicht, dass sich der Einbau für Sie auch finanziell lohnen würde. 

Eine Studie der ETH Zürich hat untersucht, wie es um die Rentabilität von Solaranlagen auf Privatliegenschaften steht. Diese hängt nämlich von ganz anderen Faktoren ab. Dazu zählen nebst den Anschaffungskosten und der zu erwartende Einsparung bei den eigenen Stromkosten vor allem allfällige Förderbeiträge beim Einbau, dessen steuerliche Behandlung und die Höhe der Vergütung für den eingespeisten Solarstrom. Auf all diese Faktoren hat die Sonne keinen Einfluss, wohl aber Kantone und Gemeinden. Und diese gehen ganz unterschiedlich damit um. Zahlt der Stromnetzbetreiber besonders mickrig, verlangt aber hohe Strompreise, kann es sein, dass sich die Investition für den Eigentümer gar nicht auszahlt - selbst bei hohen Subventionen und niedrigen Steuern. Traurig, aber wahr.   

Bemühungen, dies zu ändern sind im Gange. Auch sollen möglichst landesweit die gleichen Bedingungen zur Anwendung gelangen. Nicht zuletzt sollen administrative Hürden abgebaut, die Bewilligungsverfahren gestrafft und vereinheitlicht werden. Dass Änderungen nicht immer Jahrzehnte dauern müssen, zeigt die Einigung des HEV Zürich mit den Behörden in Sachen Übergangslösung beim Heizungsersatz.