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So schlecht kann Wohneigentum also doch nicht sein

19.11.2020 Hans Egloff

Haus- und Wohneigentümer stehen immer wieder in der Kritik. Altbekannte Klischees vom rücksichtslosen Vermieter und Ausbeuter werden regelmässig aufgewärmt. Dass unzufriedene Mieter jedoch eine Seltenheit sind, belegen regelmässig erhobene unabhängige Studien.

Danach sind rund 90 Prozent mit ihrer Mietsituation zufrieden und eine grosse Mehrheit erachtet auch den Mietzins als angemessen. Rund 97 Prozent der Wohnungskündigungen werden vom Mieter ausgesprochen.

In dieser Situation ist jedoch völlig unverständlich, dass der Mieterverband in regelmässigen Abständen – wie immer wegen überhöhten (Anfangs-) Mietzinsen – Unfrieden zu stiften versucht. Sicher, schwarze Schafe gibt es überall, auch bei den Vermietern. Oft können Lösungen gefunden werden. Wenn gar nicht mehr anders möglich, kann die Schlichtungsbehörde in Mietsachen angerufen werden.

Ein anderes Thema, welches die Haus- und Wohneigentümer immer wieder beschäftigt, ist die Tatsache, dass sie vom Staat im wahrsten Sinne des Wortes gerupft werden. So zum Beispiel beim Eigenmietwert, welcher sich in der Steuerrechnung je nach Situation recht happig als fiktives Einkommen niederschlägt. Zuletzt hat auch der Ständerat dies erkannt. Irgendwie scheint aber die «Politik» entweder nicht willens oder nicht in der Lage, eine befriedigende Lösung zu finden.

Dazu kommen noch viele Gebühren und Abgaben, die ein Eigentümer einmalig oder periodisch zu entrichten hat. Ich verschone Sie vor einer Auflistung. Um Missverhältnisse aufzuzeigen – auch um Lösungsansätze zu erarbeiten – hat der HEV Schweiz dazu wiederholt Erhebungen durchgeführt.

Trotz aller staatlicher Belastungen: Wohnraum ist gefragt und es wird weiter gebaut. Jede Woche werden in den Amtsblättern Dutzende von Bauprojekten ausgeschrieben. Insbesondere bei den Wohnungen bzw. beim Stockwerkeigentum ist die Entwicklung seit Jahren ungebremst. Es gab noch nie so viele Einfamilienhäuser und die Nachfrage ist anhaltend hoch. Die Wohneigentümerquote ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Also kann Wohneigentum doch so schlecht gar nicht sein, wie es von gewisser Seite immer wieder dargestellt wird.