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Reicht das Geld nach der Pensionierung?

21.02.2025 Karl Flubacher, Vorsorgeexperte beim VZ VermögensZentrum

Viele Berufstätige können nicht abschätzen, wie viel Geld sie nach der Pensionierung brauchen. Der grösste Teil ihrer Mittel steckt oft im Haus und in der Pensionskasse. Zu diesem Vermögen muss man Sorge tragen, wenn es für viele Jahre reichen soll.

Viele Frauen und Männer der Babyboomer-Generation stehen kurz vor der Pensionierung – und sind verunsichert. Sie fragen sich, ob sie genug vorgesorgt haben, um den Lebensstandard nach der Pensionierung halten zu können. Denn die Pensionskassenrenten sind stark gesunken, während die Lebenserwartung steigt – das macht die Pensionierung noch teurer.

Das VZ VermögensZentrum hat darum das Vermögen von mehr als 2200 mittelständischen Haushalten untersucht, die ihre Pensionierung mit dem VZ geplant haben. Die Ergebnisse überraschen: 

  • Bei Haushalten ohne Eigenheim beträgt der Median bei der Pensionierung 1 Million Franken (siehe Tabelle).
  • In der Gruppe mit Eigenheim (86 Prozent der analysierten Haushalte) liegt der Median mit 1,57 Millionen Franken deutlich höher. 
  • Der Median bedeutet, dass die Hälfte der Haushalte mehr Vermögen hat, die andere Hälfte weniger.

Viel Vermögen steckt in der Vorsorge

So viel Geld reicht für ein sorgenfreies Leben nach der Pensionierung, sollte man meinen. Doch wer richtig rechnet, stellt fest, dass die Lebenshaltungskosten eines Ehepaars schnell in die Millionen gehen. Ein Praxisbeispiel eines Ehepaars zeigt, dass dieses in den 25 Jahren nach der Pensionierung zusätzlich zur AHV-Rente 1,5 Millionen Franken braucht, um alle Ausgaben inklusive Hypothekarzinsen, Versicherungsprämien und Steuern zu finanzieren.

Gut zu wissen, dass ein grosser Teil dieses Geldes bereits vorhanden ist. Denn die meisten Erwerbstätigen sparen in der Pensionskasse bis zur Pensionierung ein beachtliches Vermögen an. Um dieses Guthaben muss man sich aktiv kümmern – davon hängt ab, wie viel man sich später leisten kann.

So organisiert man sein Vermögen

Immer mehr entscheiden sich dafür, ihr Guthaben zumindest teilweise als Kapital statt als Rente zu beziehen. Mit diesem Kapital müssen sie eine «Ersatz-Rente» erwirtschaften. Damit das Einkommen aus dem Vermögen möglichst weit reicht und das Eigenheim als Reserve erhalten bleibt, sind diese Punkte wichtig:

  • Zwischen 50 und 60 sollte man möglichst in die Säule 3a und Pensionskasse einzahlen und in der Pensionskasse in einen Plan mit höheren Sparbeiträgen wechseln. Auch ist jetzt der Moment, um ein Budget und auf dieser Basis Finanzpläne für die verschiedenen Bezugsformen des PK-Guthabens zu erstellen.
  • Zwischen 60 und 65 muss man sich entscheiden, wie man sein PK-Guthaben beziehen will: als Rente, Kapital oder als Mix aus beidem. Wer die Bezüge von Vorsorgegeldern über mehrere Jahre verteilt, kann oft Steuern sparen.
  • Nach der Pensionierung geht es darum, die bezogenen Vorsorge-Guthaben auf eigenes Risiko anzulegen. Viele erwarten eine unrealistische Rendite oder verbrauchen das Geld zu schnell. Man sollte daher berechnen lassen, wie viel Rendite man braucht, um das Einkommen langfristig zu sichern – und regelmässig prüfen, ob der Finanzplan noch aktuell ist.

Die Pensionierungsplanung ist komplex. Daher sollte man sich frühzeitig mit seiner Pensionierung befassen und die Chancen und Risiken gut abwägen.